So wie es aussieht, ist das Logbook of the World®, kurz LoTW®, wieder online und verfügbar. Da sicher jetzt weltweit sehr viele Nutzer ihre Daten loswerden wollen, kann es hier und da noch etwas hakeln, das soll sich aber die nächsten Tage dann normalisieren. Laut Aussage der ARRL hat es aber keinerlei Datenverlust im LoTW durch den Vorfall („a serious incident involving access to our network and systems“) gegeben.
Ich selbst habe gestern etwa 300 ausstehende QSOs hochladen können und ebenfalls wieder Daten abrufen können, das lief relativ zügig und ohne erkennbare Probleme.
Siehe auch https://www.arrl.org/news/view/arrl-systems-service-disruption
Update und Nachtrag Ende August 2024
Inzwischen wurde die Vermutung leider bestätigt, das es sich bei dem Ausfall um eine Ransomware-Attacke gehandelt hat und die ARRL wohl ca. 1 Million $ „Lösegeld“ gezahlt hat, um wieder Zugriff auf die zwischendurch verschlüsselten und damit vorrübergehend unbrauchbaren Daten zu erlangen.
Das wirft allerdings für mich als IT-Profi von Berufswegen her ernsthafte Fragen nach den bisher wohl offensichtlich nur unzureichend umgesetzten Backup-und-Recovery-Konzepten auf, die eigentlich genau dafür da sein sollten, um solche Ereignisse und deren Auswirkungen effektiv zu verhindern bzw. eine zügige Wiederherstellung zu ermöglichen. Ich spreche da aus eigener, beruflicher Erfahrung, denn auch ich durfte im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit solche „Ereignisse“ bereits fachlich begleiten und auch lösen. In allen Fällen hielten jedoch die angewandten Backup-und-Recovery-Konzepte das, wofür sie gedacht waren – vollständige Datenwiederherstellung im Falle eines Falles. Da musste keiner meiner Auftraggeber auch nur einen Cent Lösegeld investieren und einen ernsthaften Datenverlust im eigentlichen Sinne gab es auch nie in den ca. 10 Fällen in den letzten 5 Jahren, die unter meiner fachlichen Leitung abgearbeitet werden musste. Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit, war der Auslöser in allen Fällen leider der Faktor „Mensch“, der aufgrund einer gewissen zeitweisen „Abwesenheit“ von Sorgfalt und Aufmerksamkeit, gepaart mit einem gewissen Stressfaktor innerhalb seines beruflichen Umfelds, erst das Problem verursacht hatte. Alle meine behandelten 10 Fälle wären im Grunde grundsätzlich vermeidbar gewesen.