Bereits im Jahre 1928 formulierte Paul M. Segal, W9EEA, in einer Publikation, die heute auch „The Radio Amateur’s Code“ genannt wird. Im Grunde hat W9EEA damit erstmalig Richtlinien – aber keine offiziellen Regeln – definiert, an die sich lizenzierte Funkamateure halten sollten, um das Hobby Amateurfunk und der damit verbundenen Kommunikation innerhalb einer Gemeinschaft attraktiv zu halten und eine Art Ehrenkodex im Umgang untereinander in dieser weltweiten Gemeinschaft festzulegen.
Einige Aussagen dieser damaligen Publikation enthalten unter anderem folgende Aussage:
Der Funkamateur ist
- rücksichtsvoll
- loyal
- fortschrittlich
- freundlich
- ausgewogen
Später adaptierte und ergänzte in Deutschland 1966 im „Handbuch Amateurfunk, 1966“ Werner W. Diefenbach, DL3VD, diese Grundprinzipien und konkretisierte es etwas:
Der Funkamateur ist
- ist frei
- freundschaftlich und hilfsbereit
- duldsam
- bescheiden und ausgeglichen
- fördert die internationale Freundschaft
Eigentlich sollte das alles selbstverständlich sein, denn es sorgt für ein gutes Miteinander und ist eine gute Grundlage für wichtige Elemente der Funkdisziplin und regelkonformen Umsetzung des Betriebsdienstes im Amateurfunk – immerhin ein Punkt, der auch Inhalt jeder Amateurfunkprüfung ist, dessen Kenntnis man also nachweisen und wissen muss, wenn man die „Genehmigung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst“ erwirbt, wie die Lizenz ja eigentlich genannt wird.
Ergänzen will ich das Ganze noch um ein paar Dinge, die eigentlich aus der Morsetelegrafie hervorgegangen sind:
- Höre immer, bevor Du sendest !
- Rufe nur, wenn Du auch hörst !
- Nenne häufig Dein Rufzeichen !
- Beachte fremdgerichtete Rufe und QSO-Inhalte !
- Gebe immer einen ehrlichen Rapport !
- Seid untereinander freundlich !
Gerade der letzte Punkt sollte doch beachtet werden, wir sind alle alt genug, um als Erwachsene nicht gerade auf „Kindergarten-Niveau“ miteinander zu kommunizieren. Das bedeutet, das man auch mal eine Kritik äußern kann oder soll – allerdings in einem Rahmen, wo Respekt vor dem Gegenüber erhalten und erkennbar bleibt, auch wenn man mit dem einen oder anderen vielleicht nicht einverstanden sein sollte. Es macht immer der Ton die Musik !
Schenken wir diesem Ehrenkodex, genannt Hamspirit, heute noch ausreichende Aufmerksamkeit ?
Eine provokante Frage, die durchaus seine Berechtigung hat, wenn man sich häufig durch die Bänder bewegt und verfolgt, was da alles so passiert.
Ich werde deswegen mal versuchen, das etwas auseinander zu nehmen und zu unterteilen, wo ich gewisse Probleme sehe oder besser immer öfter höre.
Die Gruppe der bewussten Störer
Ja, diese gab es immer und sie wird wohl auch immer geben. Sie gönnen anderen nicht das QSO, was sie grade fahren und möchten zeigen, meist „mit dicker Hose“, das sie in der Lage sind, die Verbindung so zu stören, das die QSO-Partner im schlechtesten Fall ihr QSO beenden. War es früher meist ein Setzen eines CW-Trägers innerhalb des entsprechenden SSB-Kanals, sind mittlerweise moderne Mittel im Einsatz wie QSO-Recorder oder aufgezeichnete Audio-Schnipsel. So wird also einfach ungefragt ein Teil es laufenden QSOs mitgeschnitten und wieder abgespielt, so dass manchmal selbst der QSO-Partner nicht mehr erkennen kann, ob das nun eine echte Aussendung seines Gegenüber war oder eine durch den Störer aufgezeichnete und wieder ausgesendete Übertragung. Oder man spielt Audio-Schnipsel wie Pferdewiehern, Musik (im Amateurfunk als Sendeinhalt übrigens unzulässig) oder Ähnliches ab.
Was nun solche Menschen bewegt, andere bewusst zu stören, kann ich natürlich nicht beurteilen. Erklären kann ich es mir nur mit gewissen psychischen Problemen bei diesen Personen, meist einhergehend mit einem gewissen Realitätsverlust. Eigentlich ein Fall für den medizinischen Bereich. Oder einfach nur Neid, weil andere an etwas Spaß haben, wo man selbst irgendwie nicht dazugehört oder man nicht die erwartete Aufmerksamseit bekam oder bekommt. Ob es sich dabei nun um illegale Aussendungen handelt, da der Störer selbst ja gar keine Lizenz besitzt – aber Technik sehr wohl – oder ebenfalls um einen lizensierten Funkamateur, der zwar da senden darf aber aufgrund fehlender Rufzeichennennung (die ja vorgeschrieben ist) gegen gesetzliche Vorschriften verstösst, spielt letztlich keine Rolle.
WICHTIG: Lasst die Störer nicht wissen, das sie stören ! Wenn sie nicht wissen, ob ihr Tun Erfolg hat, hören sie schneller wieder auf als wenn man sich groß und breit darüber aufregt und beschwert.
Denn was sie am meisten verwirrt, ist fehlende und nicht vorhandene Aufmerksamkeit ihnen gegenüber.
Die Gruppe der selbsternannten Fachleute und absoluten Experten
Man führt ein QSO mit seinem Partner, behandelt ein technisches Problem und verfügt vielleicht nicht über das Fachwissen eines studierten Ingenieurs für Nachrichtentechnik. Wir betreiben ja Amateurfunk als Hobby, besitzen sicher einen gewissen Kenntnisstand oder Basiswissen im Bereich der HF-Technik, machen das aber nicht beruflich. Oft verfahren wir nach dem Prinzip „Versuch macht klug“, probieren das eine oder andere aus und teilen dann mit dem Gesprächspartner unsere Erfahrungen, die sich daraus ergeben haben. Meist dauert es bei solchen QSOs nicht sehr lange, da stehen die selbsternannten „Experten“ oder „Fachleute“ auf der Matte und meinen, unbedingt aufklären zu müssen. Oft – so leider meine Erfahrung – ist allerdings deren Wissen auch nicht vollumfänglich und lückenhaft. Aber man hat eben etwas zu sagen, was man unbedingt gedenkt, mitteilen zu müssen. Da hat zwar niemand danach gefragt, aber man musste es unbedingt loswerden.
Es wird immer Menschen geben, die in gewissen Themenbereichen mehr Fachwissen als Andere besitzen, die Amateurfunk als reines Hobby betreiben. Sei es aus beruflichen Gründen oder ähnlichem Hintergrund. Die Frage ist aber, wie man das zu kommunizieren gedenkt. Wir lernen alle nie aus, neue Erkenntisse und neues Wissen bringen uns natürlich immer weiter.
Artet das dann allerdings in reine „Besserwisserei“ aus, meist mit dem Unterton „ich weiß etwas, was Du nicht weißt“ und gepaart mit einer Art von eigener Überlegenheit und dazu noch unaufgefordert – dann bitte woanders spielen gehen, aber nicht das QSO damit stören.
Unmöglich solch ein Verhalten. Wenn ich den Rat eines Experten brauche, frage ich einen und spreche ihn gezielt an. Ansonsten stört es massiv mein QSO. Besonders der Bereich „Sende-Audioqualität SSB“ fällt da rein, da wird kritisiert was das Zeug hält, obwohl die eigene Audiowiedergabe vielleicht nur aus dem plärrenden Deckellautsprecher des eigenen Transceivers rausquillt, sich aber anmasst, den offensichtlich „schlechten“ Audio eines QSO-Teilnehmers einschätzen zu können.
Die Gruppe der „ich muss immer und überall meinen Senf dazugeben“
Ich mache Amateurfunk auch aus technischen Aspekten, bastle viel und teile diese Erfahrungen bzw. den Erfahrungstausch sehr gerne mit Gleichgesinnten. Wenn man einen QSO-Partner findet, der ähnliche Ambitionen hat, werden die Durchgänge auch mal etwas länger, besonders wenn man auch mal etwas näher erläutern muss. Das geht nur selten in 30-60s, sondern dauert nun mal etwas länger. Allerdings gibt es kaum ein QSO, wo sich nicht jemand reinmeldet mit der Anmerkung „nur mal hallo zu sagen“. Ok, man ist ja höflich und nimmt oder vielmehr lässt diesen Anrufer mit ins bereits laufende QSO rein. Problem ist, das bisher stattfindende fachliche Gespräch findet an dieser Stelle meist ein abruptes Ende. Oft hat der hinzugekommene OM aber nichts zu dem Thema beizutragen – ausser mal „hallo“ zu sagen. Also setze ich das fachliche Gespräch fort. Das scheint aber aber den ins QSO geplatzen OM wenig zu imponieren, im Gegenteil, er beschwert sich, das es wieder längere Durchgänge werden. So mir vor Kurzem live passiert. Ja gehts denn noch ? Man platzt in ein laufendendes QSO, hat nichts produktives beizutragen und beschwert sich über den QSO-Stil derjenigen, die das QSO eigentlich begonnen haben ? Das war schon ein starkes Stück und hatte ich so bisher noch nicht erlebt. Hier kann ich nur mal solchen OMs dringend eins raten: „Wenn man nichts zu sagen oder beizutragen hat, einfach Finger weg von der PTT oder den VFO-Knopf nutzen und woanders spielen gehen.“
Wie war doch eine Richtlinie rund um den Hamspirit gleich ?
Ja, „Beachte fremdgerichtete Rufe und QSO-Inhalte !“ und „Höre immer, bevor du sendest !“
Oder anders ausgedrückt „Muss ich nun wirklich überall meinen Senf dazugeben ?“.
Die Gruppe der „ich habe nur 10W und (fast) keine Antenne“
Ja, es gibt sie und ich kann das sehr gut nachvollziehen, da ich selbst lange in einer ähnlichen Situation war. Ich konnte nur „kleine“ Antennen verwenden und auch die Leistung war mit unter 100W nicht üppig. Ja, man möchte trotzdem mitmachen, das liegt in der Natur unseres Hobbys. Realistisch betrachtet reicht allerdings solch ein Rig nur für FT8, bestenfalls für CW. Aber kaum für SSB, besonders wenn es sich um die Lowband wie 160m/80m/40m handelt. Mit 8m Draht oder weniger kann das auf z.B. 80m nun mal nicht funktionieren. Selbst meine 27m Draht sind auf 80m schon fast ein Kompromiss, verglichen mit besseren Antennen für dieses Band.
Was diese OMs meist vergessen, viele arbeiten auf den Lowbands wie ich mit QRO, machen also irgendwas zwischen 300W und 750W. Verglichen mit 10W (entspricht 40dbm) sind 750W (entspricht 58.75 dbm) immerhin ein Leistungsunterschied von immerhin fast 19db, was immerhin nach der S-Meter-Skalierung mit 6db pro S-Stufe dann mal locker schon 3 S-Stufen weniger sind, wenn ich 10W vs. 750W betrachte. Höre ich z.B. eine QRO-Station mit 59+5 db und kann diese problemlos lesen und mit ihr ein QSO fahren, wäre das bei einer QRP-Station mit 10W nur noch S7, was ich bei einem Rauschpegel auf 80m an meinem QTH zwischen S8 und S9 schlicht nicht mehr aufnehmen könnte. Insbesondere bei größeren QSO-Runden ist das relevant – was macht es denn für Sinn, wenn ich als QRP-Station bei 10 Teilnehmern nur von 1-2 überhaupt gehört werden kann und der Rest dreht derweil Däumchen. Das hat auch durchaus was mit Hamspirit zu tun. Also entweder mehr Leistung, oder – was natürlich besser ist – die aktuelle Antennensituation überdenken bzw. verbessern. Das ist immer noch der beste „HF-Verstärker“. „K(l)eine Antenne“ und „k(l)eine Leistung“ ist nichts, mit dem man vernünftig SSB-Fonie machen kann ! Ich habe in dieser Richtung genug experimentiert, meist portabel, ich weiß also sehr genau, wovon ich da rede. Es reicht schlicht nicht aus – zumindest im Bereich 160m-40m, Punkt. Auf den höheren Bändern so ab 20m, je nach Ausbreitungsbedingungen, kann sich das allerdings etwas anders darstellen.
Natürlich hört man diese QRO-Stationen auf kleinen Antennen relativ gut. Aber ich kann eine 10W-Station mit „keiner“ Antenne dann nicht hören bzw. aufnehmen, speziell wenn es sich um SSB-Fonie handelt. Denn – das wird oft vergessen – auch wir mit QRO im TX haben oft nicht die besten RX-Bedingungen, so habe ich abends auf 80m ein Rauschlevel von ca. S8-9, auf 40m etwas zwischen S6-7. Da höre ich natürlich starke Stationen ohne Probleme, jedoch keine mit Signalen unter diesem Rauschlevel. Das muss einem klar sein, wenn man mit solchen Einschränkungen wie wenig Leistung oder sehr kurze Antennen ins Rennen geht. Wenns nicht geht, endet das QSO. Das muss man akzeptieren. SSB ist nicht FT8, da kann man nicht „im Rauschen“ funken. Man muss also auch mal drüber nachdenken, wie es dem möglichen QSO-Partner ergeht, der gar nicht so weit in seinen Lautsprecher reinkriechen kann wie es notwendig wäre, um es mal bildlich darzustellen. Das wird dann also mit dem SSB-QSO mehr oder weniger nix – und das muss man auch akzeptieren können, wenn man denn mit solchen Handicaps ins Rennen geht. Man ist nicht auf dem Level einer QRO-Station mit „großen“ Antennen und hoher Leistung.
Lange oder kurze Durchgänge – „ragchewing“ oder Standard-QSO ?
Das ist ein Punkt, der mich selbst sehr beschäftigt und zu dem ich eine relativ klare, persönliche Meinung habe, zumindest wenn es sich um FONIE-QSOs handelt.
Ja, es gilt allgemein ein Konsens, der da lautet „Fasse Dich kurz“, und das sicher nicht nur im QSO-Betrieb, sondern auch im realen Leben.
Nun hängt es aber im Amateurfunk davon ab, welche „Art“ von QSO das nun ist. Ein „normales“ QSO beinhaltet die persönliche Vorstellung mit Namen, QTH und Rapport, Runde zwei meist mit der Stationsvorstellung, ggf. noch Wetter oder ähnliches. Dann folgt die Verabschiedung und das QSO ist im Log. In Wettbewerben beschränkt sich das dann nur noch auf den Austausch der notwendigen Daten, um eine Verbindung als gültig werten zu können, denn wir wollen ja möglichst viele Verbindungen in der vorgegeben Zeit im Log stehen haben, dafür gibts ja auch die Punkte.
Nun gibt es aber auch die Art von QSOs, wo man gewisse technische Dinge näher miteinander diskutieren möchte, weil der QSO-Partner eine Frage stellt oder generell eine Art Gedankenaustausch zu einem bestimmten Thema entsteht, sprich sich untereinander seine Erfahrungen mit Diesem oder Jenen austauscht. Das ist oft nicht in 30-60s möglich, dafür braucht es etwas mehr Zeit. Im Englischen nennt man sowas „ragchew“ bzw. „ragchewing“ und bedeutet soviel wie erweitere, informelle Konversation. Also etwas, über das man doch mal etwas länger eine Unterhaltung führt – oft eben mit längeren, umfangreicheren Erläuterungen und demzufolge auch längeren Durchängen als sonst üblich. Nicht zu verwechseln mit „smalltalk“, das bedeutet eher sowas wie „viel Reden mit wenig bis gar keinen Inhalt“.
Ich persönlich mag dieses „ragchewing“, denn ein QSO im Stil „Hallo, hier Heiko aus Bautzen, Rapport 59, Sonne scheint, tschüß und viele 73“ gibt mir persönlich nicht viel. Ich möchte schon etwas von meinem Gegenüber, also dem QSO-Partner, erfahren, wie er das Hobby Amateurfunk betreibt, dabei sind für mich technische Informationen äußerst interessant. Genau aus diesem Grunde betreibe ich das Hobby Amateurfunk, weil Kommunikation und Technik wichtige Teile davon sind. Vielleicht kann man ja die eine oder andere Idee oder Anregung aus diesem QSO auch für sich selbst verwerten. Für jemanden, der auch viel selbst bastelt wie ich, ist das immer ein Zugewinn.
Was aber nicht geht, in letzter Zeit ein häufiges zu beobachtendes Phänomen, das sich jemand in dieses QSO reinmeldet – mit welchen Hintergrund auch immer – eigentlich Null komma nix zum aktuellen Thema beizutragen hat, was gerade zwischen den QSO-Partnern behandelt wird, und sich dann noch über lange Durchgänge aufregt oder beschwert. Solch ein Verhalten finde ich schon etwas anmaßend, zumal man ja „hinzugestossen“ ist und nicht explizit eingeladen wurde, also mehr oder weniger „Gaststatus“ besitzt. Dann habe ich die QSO-Gestaltung des laufenden QSOs entweder zu akzeptieren oder ich muss vorher überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, jetzt in dieses QSO einfach „reinzuplatzen“. Letzeres empfinde ich zumindest als eine Art Unsitte, die immer mehr um sich zu greifen scheint und sich nicht grade als „Hamspirit-like“ darstellt. Wenn man sich also schon unbedingt in ein laufendendes QSO einklinken will, dann bitte schön beachten, das man das als „Gast“ tut und sich dem Verlauf dieses QSOs anzupassen hat und nicht andersrum.
Das hat man mir schon als Kind beigebracht: „Man quatscht nicht dazwischen, wenn sich Erwachsene unterhalten.“ 🙂 , genauso wie zu Beginn meiner Ausbildung zum Funkamateur: „Bevor man die PTT einschaltet – Kopf einschalten !“.
Mein Fazit
Hamspirit als eine Art Ehrenkodex berührt viele Facetten im Umgang miteinander. Im Großen und Ganzen hält sich das Gros aller Funkamateure weltweit an diesen Kodex und bemüht sich sicher sehr, jedes QSO irgendwie möglich zu machen. Das ist sehr positiv und ja auch Sinn bzw. Teil unseres Hobbys. Aber es geht nicht ohne Rücksichtnahme, besonders auf Bändern mit hoher Stationsdichte wie u.a. 40m in den Abendstunden.
Jedoch sollte der eine oder andere mal über sein eigenes Verhalten nachdenken, ob man
a) in jedes zu hörende QSO unbedingt reinplatzen muss
b) wirklich etwas zum laufenden Gesprächsinhalt des bereits laufenden QSOs beizutragen hat, insbesondere dann, wenn eine technische Diskussion zu einem speziellen Thema stattfindet, sich aber dabei grundsätzlich „Besserwisserei“ verkneift
c) fachliches Wissen vermitteln kann oder will, das auch gesichert ist und dem Stand der Technik entspricht
d) das eigene Rig auch den Anforderungen entspricht (genutzte Bandbreite bei QRO mit PA, Modulationsqualität, Leistung vs. vorhandene Antenne, spektrale Reinheit des Sendesignals usw.), damit der oder die QSO-Partner auch den eigenen Aussendungen folgen können und diese auch für alle verständlich, hörbar und natürlich auch lesbar sind
e) man unbedingt immer und überall seinen Senf dazugeben muss oder einfach mal nur zuhört und die PTT ruhen lässt bzw. einfach am VFO-Knopf weiterdreht und vielleicht einfach mal selbst CQ ruft, um einen Gesprächspartner zu suchen und zu finden
Achtet man auf diese Dinge, wird man immer viel Spass mit seinen QSO-Partnern erleben, sei es im Dialog oder auch bei größeren QSO-Runden. Niemand hat ein Anrecht auf irgendwelche Frequenzen, diese stehen allen gleichwertig zur Verfügung – weltweit. Ist die Frequenz belegt – ist sie belegt, dann muss ich mir eine andere, freie Frequenz suchen. Hier gibt es keine „Vorrangschaltung“ – das gilt auch für regelmäßige QSO-Runden, die eine gewisse Treff-Frequenz festgelegt haben. Auch diese QSO-Runden haben auszuweichen, wenn diese QRG bereits in Benutzung ist.
Alles in Allem sehe ich doch – auch nach über 30 Jahren Teilnahme am Amateurfunk – das diese Sache mit dem Hamspirit schon im Großen und Ganzen gut funktioniert. Klar gibt es hier und da kritikwürdige Ereignisse, aber es läuft doch weitgehend problemlos. Also auch fast 100 Jahre nach W9EEA ist das alles aktuell geblieben und wird auch so umgesetzt.